INHALT:
BESUCH BEI JAHR MEDIA, WO AUCH DIE REDAKTION DES FLIEGENFISCHEN MAGAZINS ANGESIEDELT IST
1. HAMBURG IST IN JEDEM FALL EINE REISE WERT
„Wenn einer eine Reise tut … dann kann er was erzählen.“ Dieser Spruch von Matthias Claudius gilt auch heute noch, genauso wie vor 200 Jahren und vor allen Dingen, wenn man eine so schöne, weltoffene und geschichtsträchtige Stadt wie Hamburg besucht. Denn Hamburg hat weit mehr zu bieten als bloß sündige Reeperbahn (die ich - wie es sich für einen Familienurlaub gehört - mit der nötigen Distanz vom Obergeschoss des HopOn-HopOff-Busses aus erkundet hab und die gegen halb3 nachmittags in etwa so spicy ist, wie ein 3 Tage altes Fischbrötchen) oder legendärer Fischmarkt (den wir bei unserem Kurzaufenthalt leider nicht besuchen konnten).


Beim Alten Fischmarkt am Hamburger Hafen ist nur noch Sonntag Morgen die Hölle los - die restliche Woche ist die Halle verweist. Leckere Fischbrötchen findet man aber auch sonst allenthalben
2. DER HAFEN MACHTE HAMBURG GROSS
Die Freie und Hansestadt Hamburg, wie sie mit vollem Namen heißt, wird nicht ganz zu Unrecht aufgrund der zahlreichen Flüsse, Fleeten und Kanäle sowie der über 2.500 Brücken oft auch als Venedig des Nordens bezeichnet. In jeder Hinsicht prägend für die Stadt ist natürlich ihr Hafen. Heute einer der größten Umschlagehäfen weltweit, sorgte das angeblich von Kaiser Barbarossa vergebene Hafenrecht dafür, dass der Handel florierte und sich die Stadt prächtig entwickelte. Mit dem Hafen als Tor zur Welt war Hamburg schon immer eine kosmopolitische Metropole und die seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägten Stadt merkt man ihre humanistische Ausrichtung deutlich an.
Der Hamburger Hafen ist der wirtschaftliche Motor der gesamten Region
3. DIE MONDÄNE METROPOLE AN DER ELBE
Auf ein einfaches Landei wie mich wirken Stadt und Leute offen, freundlich, mondän und beeindruckend. Alt- und Neustadt sind herausgeputzt, in den Einkaufsstraßen finden sich schicke Läden, in der Speicherstadt wird fleißig renoviert, mit der Hafencity entsteht ein ganz neuer, sehr hipper Stadtteil, die Jugendstil-Villen an der Außenalster sind keine potemkinschen Dörfer, ganz zu schweigen von den noblen Anwesen auf Blankenese.


Die typischen Backstein-Gebäude der Speicherstadt. Diese dienten jahrhundertelang als Lagerhallen für Waren aus aller Welt, heute beherbergen sie in erster Linie Büros
Dass die Elb-Philharmonie, das architektonisch spekakuläre Konzerthaus an der Hafenfront mit seinem akustisch herausragenden Großen Saal mit über 2.000 Sitzplätzen trotz Kostenexplosion dennoch fertig gestellt werden konnte, lag sicherlich auch an den finanziellen Möglichkeiten der Stadt und auch für den aktuellen Skandalbau, den Elbtower der mittlerweile bankrotten Signa Holding, wird sehr wahrscheinlich in Hamburg leichter eine Lösung zur Fertigstellung gefunden als anderswo.
Die Elfi, wie die Elbphilharmonie liebevoll genannt wird, von der Wasserseit aus betrachtet
Natürlich hat die Stadt auch kulturell sehr viel zu bieten. Das Angebot reicht von Musical-Blockbustern wie etwa dem König der Löwen, das in der Stadt bereits seit über zwei Jahrzehnten aufgeführt wird, bis hin zu anspruchsvollen Produktionen auf bekannten und gefeierten Bühnen wie dem Thalia-Theater.
Am König der Löwen kommt man in Hamburg nicht vorbei
In unserer Familie deutlich gefragter waren allerdings eher seichtere Unterhaltung, wie Besuche im Miniatur Wunderland, der weltweit größten Modelleisenbahnanlage sowie im Chocoversum, wo man nicht nur alles Interessante über Herkunft und Entstehung von Schokolade erfährt, sondern an vielen Stationen auch verkosten darf – bei dieser Art von Besucher-Bestechung da haben andere Museen und Ausstellungen gerade bei jüngeren Schleckermäulern natürlich schlechte Karten.


In wenigen Schritten von der Copa Cabana nach Monte Carlo ... das Miniatur-Wunderland machts möglich


Ausstellungsstücke vernaschen und Finger ablecken - im Chocoversum ausdrücklich erlaubt
Wie es die Hamburger schaffen, trotz dieses vielfältigen, spannenden und wirklich sehenswerten Angebots für einen Städteurlaub sich nicht von Horden an Touristen überrennen zu lassen ist genauso clever wie perfide. Sie haben die Mär vom sog. Schietwetter erfunden, kultivieren dieses offensichtlich erfundene Image nachhaltig nach außen hin und lassen alle interessierten Hamburg-Urlauber glauben, dass man die Stadt nur mit Regenschirm und Ölzeug besuchen kann. In den vier Tagen meines Aufenthaltes war ich jedenfalls echt froh, meine Sonnenbrille und das Trucker-Cap dabei gehabt zu haben. Strahlender Sonnenschein, angenehme und teils (vor-)frühlingshafte Temperaturen sowie gelegentlich eine maximal leichte Brise ließen sich derart ausgerüstet gleich viel besser genießen.


Traumwetter und keine Touristen im Hafen - Hamburgs Anti-Overtourism-Strategie funktioniert prächtig
4. HAMBURG – DAS PUBLIZISTISCHE MEKKA DEUTSCHLANDS
Die Hafenstadt im Norden ist aber nicht nur für Städtereisende interessant. Die liberale Gesinnung der Stadt macht Hamburg auch zu einem Epizentrum der Presse-, Kommunikations- und Kreativwirtschaft. Nicht weniger als 70.000 Menschen arbeiten in der Hansestadt in Redaktionen, Werbeagenturen, Marketing-Büros und verwandten Branchen. Mit Zeit, Spiegel und Stern haben gleich drei große deutsche Leitmedien ihren Sitz in der Stadt an der Elbe. Auch Axel Springer zu dessen vielfältigem Medien-Portfolio auch die in Deutschland mit Abstand auflagenstärkste Tageszeitung BILD gehört, legte nach Ende des zweiten Weltkrieges den Grundstein für das Verlagsgebäude der Gruppe in dieser Stadt.
Und selbst die Tagesschau, die älteste noch bestehende Sendung und gleichzeitig das meistgesehene Nachrichten-Format im deutschen Fernsehen wird in einem eigenen Studio am Sitz des NDR in Hamburg produziert und von der öffentlich-rechtlichen ARD ausgestrahlt.
In Hamburg haben viele große Medienverlage ihren Sitz
5. AUCH DIE ZEITSCHRIFT FLIEGENFISCHEN KOMMT AUS HAMBURG
Aber auch andere große Verlags- und Medienhäuser finden sich in Hamburg, wie beispielsweise Burda, das in der Stadt eine große Niederlassung hat, oder auch Jahr Media, einem Verlag, der seit über 5 Jahrzehnten sehr erfolgreich periodisch erscheinende Magazine zu Freizeit-Themen wie Freizeit-Themen wie, Jagen, Sport, Fotografie, Fliegen und eben auch Angeln publiziert. Neben dem Blinker, der AngelWoche, Kutter&Küste, Karpfen, Esox (dem Sonderteil der Zeitschrift Blinker) sowie Angelsee Aktuell erscheint in diesem Verlag auch FliegenFischen.
Nicht nur FliegenFischen - all diese Magazine entstehen hier in Hamburg bei Jahr Media
6. EIN KURZBESUCH BEI MICHAEL WERNER VOM FLIEGENFISCHEN MAGAZIN
Bei meinem Kurztrip nach Hamburg konnte ich es mir daher nicht entgehen lassen, Michael Werner, den Chefredakteur der Zeitschrift FliegenFischen und gleichzeitig auch Gesamtredaktionsleiter der Angel-Magazine in der Redaktion zu besuchen. Für meine drei Prinzessinnen, die aufgrund des Besichtigungs-Marathons der ersten Tage dringend eine Pause und einen freien Shopping-Nachmittag brauchten, war dies natürlich eine klassische Win-Win-Situation. Ich hatte mich sicherheitshalber bei Michael im Vorfeld bereits angekündigt und frecherweise gleich selbst auf einen Kaffee eingeladen, daher konnte ich meine Drohung auch ohne allzu schlechtes Gewissen spontan in die Tat umsetzen.
Bereits im Empfangsbereich lässt sich unschwer erkennen, welches Thema hier den Ton angibt
In einem schicken Gewerbepark in Ottensen im westlichsten Stadtbezirk Altona gelegen, findet man den Verlag in einem Gebäudekomplex mit typischer Backsteinfassade und in bester Nachbarschaft wie etwa internationale Bierkonzerne und Pharmariesen. Die Empfangsdame ist sehr freundlich und wirkt auf meinen Überfall genauso unaufgeregt wie Michael selbst, der kurze Zeit später um die Ecke gebogen kommt. Obwohl ich ihn mitten in der Arbeit und sehr wahrscheinlich zwischen einem Meeting und dem anderen störe, begrüßt er mich sehr freundlich und dirigiert mich durch die langen Gänge direkt in die Kaffeeküche der Redaktion. Jetzt am Nachmittag ist hier wenig los, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie hier die ganzen geheimen Pläne und Strategien sowie die Inhalte der einzelnen Publikationen diskutiert und beschlossen werden.


Kaffeeküche der Redaktion und gemütlicher FliFi-Schnak bei einer Tasse Kaffee
7. EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN DER FLIEGENFISCHEN ZEITSCHRIFT
Mit unseren Tassen in der Hand setzen wir uns an einen der Tische und wie bei zwei leidenschaftlichen Fliegenfischern nicht anders zu erwarten, finden sich problemlos eine ganze Reihe von Themen, über die wir gemütlich schnaken (um beim Hamburger Jargon zu bleiben). Dass aber nur einer von uns beiden zum Spaß hier ist und den anderen von der Arbeit abhält, merke ich allerdings spätestens dann wieder, als eine Mitarbeiterin Michael sucht, um ein dringendes Thema zu besprechen. Da ich Michael nicht weiter von seinen Pflichten abhalten möchte und bei mir auch schon die nächste gebuchte Besichtigung auf dem Programm meines Hamburg-Trips steht, gibt mir Michael noch eine Redaktionsführung im Schnelldurchlauf. Das Raumangebot großzügig zu nennen, ist leicht untertrieben, die Räumlichkeiten sind riesig! Großraumbüros wechseln sich mit unterteilten Büros ab, in denen die Redakteure der einzelnen Themen-Bereiche ihre Arbeitsplätze haben. Ein eigener Aufnahmeraum für Foto und Film sowie eine EDV-Abteilung sind ebenfalls vorhanden.
Michael vor dem Cover der neuen Ausgabe - der Inhalt wird natürlich nicht verraten
Auch an Michaels persönlichem Arbeitsplatz kommen wir schlussendlich vorbei. Wer sich – so wie ich – gedacht hat, dass der Chef in einem vollverglasten, weitläufigen Büro mit nobel-nordisch minimalistischer Einrichtung residiert, wir überrascht sein, denn der Schreibtisch in der Ecke ist weit weniger spektakulär als erwartet. Hier also arbeitet Michael an jeder einzelnen Ausgabe der Zeitschrift FliegenFischen. Und noch etwas lerne ich über das Magazin, während ich Michael über die Schulter schaue: es gibt für jede Ausgabe zwei unterschiedliche Titelseiten. Ein angepasstes Cover für den süddeutschen Raum sowie ein entsprechendes für den Norden. Ich geb zu, das hab ich nicht gewusst. Zum Inhalt der nächsten Ausgabe schweige ich mich natürlich aus. Der einzige Spoiler: in der Nummer 3/2025 findet ihr auch was von Hotfly. Um was es genau geht, müsst ihr schon selbst rausfinden. Also ab an den Kiosk, sobald die neue FliegenFischen Zeitschrift erhältlich ist.

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