Als passionierter Fliegenfischer beschäftige ich mich seit fast 20 Jahren mit dem Thema Watschuhe – seit der Gründung von 1000fliegen im Jahr 2008 auch professionell.
Durch den Austausch mit zahlreichen Fliegenfischerkollegen und Freunden sowie unzähligen Kunden ist mir bereits vor vielen Jahren bewusstgeworden, dass robuste Watschuhe, die ordentlich etwas aushalten, (damals) praktisch nicht existierten. Ich könnte ein Buch darüberschreiben, wie unglaublich schnell Watschuhe in ihre Einzelteile zerfallen oder die Sohlen verlieren, wie Nähte sich während des lang ersehnten Fischertrips in Patagonien praktisch in Nichts auflösen und wie nach einer halben Saison die Neoprenfüßlinge der Wathosen durch die Gewebefetzen des Watschuh-Obermaterials durchschimmern. Auch Geschichten von Spikes, die in bester Hänsel-und-Gretel-Manier nach und nach im Wasser "abgegeben" werden, allerdings unfreiwillig, hätte ich einige auf Lager.
Leider erfüllen die Watschuhe - auch von sogenannten Premiumherstellern - in vielen Fällen ihr Versprechen von Langlebigkeit nicht. Ich habe mich immer gefragt, wieso Big Player wie Simms oder Patagonia es nicht zu schaffen scheinen, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das bei ordnungsgemäßem Einsatz über Jahre hinweg Freude bereitet. Der Markt für solch ein Spitzenprodukt wäre doch enorm…
Heute, nach rund drei Jahren Zusammenarbeit mit Andrew, dem Schuhspezialisten aus Montebelluna, mehreren Besuchen in deren Manufaktur und diversen Tests von Watschuhen, kenne ich den Grund: Die Produktion eines vernünftigen Watschuhes ist eine höchst komplexe Angelegenheit - Produzenten aus Fernost bekommen sie schlichtweg nicht hin!
extrem robuste Premiumwatschuhe CREEK DARK, entwickelt von der Firma Andrew aus Italien und uns (hotfly)
Man sollte sich vor Augen halten, dass ein Watschuh während seines gesamten Lebenszyklus widrigsten Bedingungen ausgesetzt ist: Watschuhe stoßen und reiben sich unzählige Male an schroffen Steinen und Felsen; im Wasser verborgene spitze Gegenstände treffen mit voller Wucht auf das Obermaterial; extreme und wechselnden Umweltbedingungen sind Programm: beim Fischen werden sie klatschnass, anschließend verbringen sie über Stunden (oder länger) im feuchten Zustand im Kofferraum des Autos und im schlimmsten Fall trocken sie (den Warnungen der Hersteller zum Trotz) in der blanken Sonne, voll den UV-Strahlen ausgesetzt. Und dieses viele Male pro Saison! Es wird einem recht schnell klar, dass Materialien und Komponenten von Watschuhen um ein Vielfaches heftiger strapaziert werden, als z.B. von Turnschuhen oder gewöhnlichen Bergschuhen.
Der ständige Wechsel zwischen nasser, feuchter und trockener Umgebung macht dem CREEK DARK Watschuh nichts aus
Deshalb ist die Materialwahl das Um und Auf bei der Entwicklung eines Watschuhes. Für Laien sind Qualitätsunterschiede bei den Materialien oft leider nur auf den zweiten Blick feststellbar – aber spätestens bei der praktischen Anwendung im Wasser trennt sich die Spreu vom Weizen. Dort wird dann recht schnell klar, dass Kordura eben nicht Cordura ist und dass ein Spezial-Naturleder für die Wasseranwendung hundertmal widerstandsfähiger ist, als ein billiges Lederimitat – obwohl äußerlich auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich.
Auch die Kleber- und Verarbeitungstechnologie spielt bei der Herstellung von Watschuhen eine unvergleichlich wichtige Rolle – im Gegensatz zur Produktion von günstigen Straßenschuhen, die als Wegwerfprodukt konzipiert sind. Spezielle Mehrkomponentenkleber aus deutscher Herstellung, deren optimale Anwendung von Andrew in jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit ausgetüftelt wurde, sind der Garant für Watschuhe, die auch nach hunderten von Einsatzstunden bombenfest zusammenhalten. Dieses Knowhow fehlt den Anbietern aus Fernost – so einfach ist die Erklärung.
CREEK DARK Watschuhe sind für den härtesten Einsatz von Guides und Vielfischern konzipiert
Aber auch die Naivität mancher Fliegenfischer trägt zur späteren Enttäuschung bei: dass Watschuhe aus Fernost - auch wenn mit dem Label einer bekannten Marke versehen - die für 80 bis 120 € zu haben sind, nicht für den jahrelangen Einsatz konzipiert wurden, sollte eigentlich einleuchten – egal was der Händler erzählt!
Zusammenfassend habe ich festgestellt, dass die Verwendung von minderwertigen Materialien und Komponenten sowie das nicht vorhandene Knowhow in der Kleber- und Fertigungstechnik der asiatischen Schuhhersteller der Grund für die vielen kurzlebigen Watschuhe sind. Außer Andrew und einem weiteren Unternehmen aus Montebelluna (I) ist mir zumindest kein anderer echter europäischer oder US-amerikanischer Hersteller (nicht Importeur!!) von Watschuhen bekannt.
Mit dem kürzlich auf den Markt gebrachten hotfly CREEK DARK hat Andrew erneut bewiesen, den Maßstab für Premium-Watschuhe zu setzen:
Diese extrem schützenden, sicheren und stabilen Watschuhe wurden mit dem Ziel entwickelt, auf ergonomische Art und Weise die Form und den Bewegungsablauf des Fußes auf schwierigem Terrain zu kopieren. Hierbei kommt es auf eine gut abgestimmte Balance zwischen Biegung und Torsion sowie zwischen Frontal- und Seitenhalt an. Die größere Steifigkeit im Vergleich zu den FLY- und FOX-Modellen wurde speziell entwickelt, um in schwieriger Umgebung eine korrekte und gleichmäßige Verteilung des Körpergewichts auf die gesamte Fußsohle sicherzustellen und um das Gleichgewicht und die Koordination des Bewegungsablaufes zu verbessern. Trotzdem ist die Sensibilität, also das „Spüren“ des Untergrundes beim Auftreten vorne und hinten sichergestellt.
Filzsohlen mit Tungstenspikes bieten den besten Halt - die CREEK DARK Watschuhe gibt es zudem ohne Spikes sowie mit Vibramsohlen mit und ohne Tungstenspikes, je nach Anwendung
Hier geht's du den CREEK DARK Watschuhen
Hier findest du einen weiteren Blogbeitrag über unsere Premium-Watschuhe Made in Italy